Diese Geckos wurden
sogar über lange Jahre für ausgestorben gehalten, bis zu
ihrer Wiederentdeckung im Jahr 1994 durch Seipp &Klemmer.
Kronengeckos erreichen eine Gesamtlänge von bis zu
22cm, vom Kopf bis zum Schwanzende, wovon ca. 11 –13cm auf die Kopfrumpflänge fallen. Ausgewachsene
Tiere wiegen zwischen 30 und 50 Gramm.
Die auffälligsten Merkmale dieser Geckoart sind sicherlich die verlängerten Schuppenreihen links und
rechts, seitlich entlang des Kopfes, ja teilweise sogar bis zum Schwanzansatz. Diese können bis zu
mehreren Millimetern lang werden. Weiters verfügt dieser dämmerungs- bzw. nachtaktive Gecko über
einen breiten, deutlich vom Körper abgesetzten Kopf
und einen an der Spitze abgeflachten Schwanz,
welcher an dieser Stelle mit Haftlamellen versehenist.
Eine weitere Besonderheit des Schwanzes ist,
dass er wie bei den meisten Geckoarten abgeworfen werden kann, jedoch bis auf einen „Stummel“
nicht mehr nachwächst. Daher sollte man die Tiere nie am Schwanz festhalten.
Haltung im Terrarium und Ernährung
Das Terrarium für ein Einzeltier sollte eineMindestgröße von 40cm x 40cm x 80cm (LxBxH) nicht
unterschreiten, und da es sich um einen arboralen
(baumbewohnenden) Gecko handelt im Hochformatsein.
In einem Terrarium von min. 50cm x 50cm x
100cm kann man eine Gruppe von einem Männchen
und zwei Weibchen unterbringen.
Vorausgesetzt man strukturiert es gut mit Klettermöglichkeiten und
mehreren Versteckmöglichkeiten. Größere Becken sind
natürlich immer möglich.
Rhacodactylus ciliatus benötigt ein subtropisches Klima,
wie in seiner Heimat Neu Kaledonien. Die
Luftfeuchtigkeit kann tagsüber auf 60% absinken und
sollte jeden Abend durch ausgiebiges Sprühen mit Wasser auf >90% erhöht werden.
Bei dieser Gelegenheit trinken die Tiere dann meist indem sie
die Wassertropfen von Pflanzenblättern oder den Glasscheiben ablecken.
Trotzdem sollte ein kleiner Behälter mit täglich frisch gewechseltem Wasser
zur Sicherheit nicht fehlen.
Es ist jedoch darauf zu achten, dass es im Terrarium nicht zu Staunässe
kommt, sprich wenn man abends sprüht, sollte im Laufe des nächsten Tages das Terrarium wieder
halbwegs trocken werden, da sonst Schimmelpilze und
Bakterien zu gute Bedingungen vorfinden würden.
Der Kot sollte möglichst oft entfernt werden, und alle paar Monate sollte eine
Komplettreinigung des Terrariums stattfinden.
Die Temperaturen können im Sommer tagsüber punktuell bis zu max. 30°C (wärmster Punkt im
Terrarium) erreichen, wobei die Tiere kühlere Rückzugsmöglichkeiten (um die 24 - 26°C) haben
MÜSSEN, und sollten nachts um 4 – 5°C abfallen.
Im Winter sollte Rhacodactylus ciliatus eine kühlere
Phase zum Regenerieren haben.
Hier empfehle ich Temperaturen von 22°C tagsüber bis zu 16°C nachts.
Die Tiere überstehen im Allgemeinen auch noch etwas niedrigere Temperaturen gut.
Diese „Winterruhe“ ist vor allem für eierlegende Weibchen
wichtig, da das Männchen in dieser Phase seine
Paarungsversuche einstellen sollte.
Ist dies nicht der Fall ist es ratsam das Männchen für ca. 3 - 4
Monate von der Gruppe zu trennen, um den Weibchen eine Erholungspause zu gönnen.
Die Beleuchtungsdauer sollte dabei von 13 Stunden
(im Sommer) schrittweise auf 9 Stunden verkürzt
werden.
Als Bodengrund für das Terrarium kommen verschiedene Substrate in Frage.
Zum einen im Zoofachhandel vertriebenes Einstreu wie zb Kokoshumus,
oder aber ungedüngte Blumenerde.
Einstreu mit grösseren Rindenstücken eignet sich keinesfalls.
Kronengeckos sind recht ungeschickte Jäger,
und es ist bereits vorgekommen, dass sie statt eines Futtertieres ein Stückchen Rinde erwischt haben,
es für die Beute hielten und daran erstickt
sind oder einen Darmverschluss erlitten haben.
Zur Bepflanzung/Einrichtung der Terrarien eignen sich div.
Ficus Arten, in welchen sich die Geckos, aufgrund der fein
verzweigten Äste, gerne aufhalten. Weitere Möglichkeiten
stellen Efeutute, Philodendron und andere Pflanzen, die
mit dem Klima gut zurecht kommen dar. Äste, Lianen und
senkrecht stehende Korkröhren eigenen sich zusätzlich
als Kletter- und Versteckmöglichkeiten. Alle
Einrichtungsgegenstände müssen so gesichert sein, dass
sie nicht umfallen und die Geckos einquetschen können.
In meinen Terrarien ist die einzige Beleuchtungsquelle
eine UV-Röhre, welche ich halbjährlich wechsle. Dadurch
wird bei mir in Verbindung mit der Raumtemperatur und
dem täglichen Sprühen ein optimales Klima geschaffen.
Ob eine UV-Beleuchtung bei nachtaktiven Geckos von
Nöten ist, darüber scheiden sich die Geister. Da aber
meiner Meinung nach R. ciliatus recht anfällig für
Knochenbauerkrankungen (Rachitis) ist und UV-Lichtin
diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle für den
Knochenaufbau spielt, empfehle ich, auf Nummer sicher
zu gehen.
Zusätzlich ist eine Mineralisierung und Vitaminisierung des Futters nötig.
Hierzu bestäube ich die
Futtertiere vor dem Verfüttern abwechselnd mit einem Vitaminpräparat wie zb Korvimin ZVT+Reptil
(beim Tierarzt, oder auf Ebay erhältlich) oder Herpetal Complete T (herpetal.de) und Kalziumzitrat in
Pulverform (in der Apotheke erhältlich). Man kann kleine Mengen davon auch in den Fruchtbreirühren.
Wobei man hier (Fruchtbrei) mit der Menge des Korvimins/Herpetal sehr vorsichtig sein sollte,
um eine Übervitaminisierung zu vermeiden. Von den m
eisten üblichen Präparaten im „Zoofachhandel“
halte ich nicht sehr viel, wenn man die Inhaltsstoffe mit Korvimin/Herpetal vergleicht.
Es gibt auch eine in den USA von Allen Repashy entwickelte Fertignahrung bei der man sich jegliche
zusätzliche Vitaminisierung/Mineralisierung ersparen kann. Das Futtermittel heisst Crested Gecko
Diet, kurz CGD, und es gibt das Produkt mit verschiedenen Geschmacksrichtungen.
Außerdem ist es ratsam den Geckos stets geriebene Sepiaschale im Terrarium anzubieten,
sozusagen zur „freien Entnahme“.
Gefüttert wird bei meinen erwachsenen Tieren mindestens 3 mal pro Woche. Mögliches Futter:
Schaben, Heimchen, Grillen, Wachsmaden, kleine Heuschrecken, „zerdrückte“ Gehäuseschnecken
oder Fruchtbrei (entweder selbst gemacht oder Babybrei aus dem Handel) welcher ohne Zuckerzusatz
sein sollte. Beim Fruchtbrei bieten sich Papaya, Birne, Apfel, Banane, Mango oder ähnliche süße
Früchte an, Zitrusfrüchte werden in der Regel nicht
gern gefressen.
Bei Futtertieren ist darauf zu achten, dass die Länge des Futtertieres nicht viel länger sein sollte,
als die Breite des Geckokopfes. Kronengeckos sind nicht
für ihre große Beißkraft berühmt und können mit
zu großen Futtertieren Probleme bekommen, im schlimmsten Fall sogar daran ersticken. Zu kleine
Futtertiere sind allerdings auch nicht zu empfehlen
.